Der Weg zur heutigen Silcherschule begann in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts.
Damals schon hatte Kleineislingen seine „deutsche Schule“ und zwar in dem 1972 abgebrochenen Gebäude Kirchstraße 4 direkt neben der Lutherkirche. Hier im Geburtshaus des Eislinger Schabkünstler und Kunstverlegers Johann Haid war bis 1845 das Schul- und Rathaus untergebracht. Unterrichtet wurden hier die evangelischen Schulkinder von Groß- und Kleineislingen.
Da diese Schulräume neben der Kirche nicht mehr ausreichten, erwarb die Gemeinde Kleineislingen 1842 das landwirtschaftliche Anwesen mit Gaststätte „Krone“ an der damaligen Landstraße (der heutigen Stuttgarter Str. 18), das ab 1845 als neues Rat- und Schulhaus genutzt wurde (späteres Polizeirevier).
Durch die steigende Einwohnerzahl als Auswirkung der Industrialisierung wurde aber auch hier der Platz für die Schule immer enger. Kleineislingen beschloss den Bau eines eigenständigen Schulhauses. 1887 begann der Bau des ersten selbständigen Schulgebäudes auf dem Gelände des abgebrannten „Käppelesbauern“ (heute Schulstraße, die früher „Käppelesgass“ hieß. Süffisant bemerkte der damalige Gemeinderat Albert Kauderer: “Noch lange unterhielten sich die Bürger über die ungeklärte Frage, ob das Schulhaus dorthin gekommen sei, weil der Hof abbrannte, oder der Hof abgebrannt sei, weil das Schulhaus dorthin kommen sollte .“
1888 wurde das Gebäude eingeweiht – das eigentliche „Geburtsjahr“ der heutigen Silcherschule.
Die Wahl dieses von allen Richtungen gut erreichbaren Schulstandorts hat sich im Laufe der Jahre bewährt. 1913/1914 wurde ein 2. Schulgebäude für den damaligen Volksschulbereich errichtet . In diesem Gebäude war ab 1942 bis zum Neubau des Realschulgebäudes 1959 auch die Eislinger Mittelschule untergebracht. Während des 2. Weltkrieges diente es den amerikanischen Besatzungstruppen sogar als „Kaserne“. Nach dem Krieg war nun eine Namensänderung angesagt: Aus der Richthofenschule im Eislinger Süden wurde die Silcherschule.
Die Einwohnerzahl Eislingens stieg stetig, so dass ein Erweiterungsbau 1978 an der Ostseite notwendig wurde. 1987/1988 wurde der Fachklassenbau an der Westseite realisiert. 2001 erfolgte die Aufstockung des Erweiterungsbaus von 1978 und des Gebäudes von 1913/1914. Im Jahre 2008 erhielt die Silcherschule ein Minispielfeld und 2011 als krönenden Abschluss eine moderne zweiteilige Sporthalle.